Die obige Frage ist dennoch zu bejahen. Man legt zunächst je drei Münzen auf die beiden Waagschalen, so daß zwei zurückbleiben. Dadurch gibt es drei mögliche Ergebnisse:
Entweder sind beide Dreiergruppen gleichschwer. Dann ist die gefälschte Münze aus der zurückgelegten Zweiergruppe durch eine weitere Wägung zu erkennen.
Oder eine der Dreiergruppen ist leichter als die andere. Dann legt man aus ihr eine Münze zurück. In einer zweiten Wägung mit je einer Münze in den Waagschalen ist dann bei ungleichem Gewicht die gefälschte zu erkennen. Bei gleichem Gewicht ist jedoch die zurückgelegte Münze gefälscht.
Im zweiten Verfahren kann bei der ersten Wägung die leichtere Münze je mit der Wahrscheinlichkeit 3/8 in der einen oder der anderen Waagschale oder mit der Wahrscheinlichkeit 2/8 in keiner der beiden liegen.
Diese erste Wägung liefert dann die Information \begin{align} H_1 &= - \sum_{k=1}^3 p_k \log_2(p_k)\\ &=-\left(\frac{3}{8}\log_2\left(\frac{3}{8}\right) +\frac{3}{8}\log_2\left(\frac{3}{8}\right) +\frac{2}{8}\log_2\left(\frac{2}{8}\right)\right)\\ &=-\frac{1}{4}\left( \underbrace{\log_2(2)}_1 -\underbrace{\log_2(8)}_3+3\log_2(3) -3\underbrace{\log_2(8)}_3 \right)\\ &=\frac{1}{4} \left(11-3\log_2(3) \right) \end{align} Die anschließende zweite Wägung entscheidet mit der Wahrscheinlichkeit 2/8 zwischen zwei Möglichkeiten und liefern dabei (2/8) · 1 bit an Information oder zweimal mit je der Wahrscheinlichkeit (3/8) zwischen drei Möglichkeiten. Das ergibt eine Information von 2 · (3/8) ld(3) bit. Die zweite Wägung ergibt also insgesamt die Information \begin{align} H_2 &= \frac{2}{8}\log_2(2) + 2\cdot \frac{3}{8}\log_2(3)\\ &= \frac{1}{4}\left(1+3\log_2(3)\right). \end{align} Durch die erste und die zweite Wägung erhält man als Summe also \begin{align} H &= H_1+H_2\\ &=\frac{1}{4}\left((11+1) - 3\log_2(3) +3\log_2(3)\right)\\ &=3\text{ bit}. \end{align}
© Günter Green
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15-Mai-2023