Kapillarität (lat. capilla: Haar)
Taucht man ein enges Rohr mit dem Radius r in eine Flüssigkeit,
so kann sie in dem Rohr je nach Benetzungswinkel α höher oder tiefer steigen als außerhalb.
Diese Pegeldifferenz ist zu erklären durch die
Oberflächenspannung σ12 der Flüssigkeit
gegenüber Luft.
Die Hubkraft Fσ im Rohr mit dem inneren Umfang 2πr ist
Fσ = 2πσ12 cos α
Sie trägt das Gewicht
G = πr2 Δh ρ g
der Flüssigkeitssäule, deren Höhe die Pegeldifferenz Δh ist.
Daher ist die Pegeldifferenz
\[
\Delta h = \frac{2\sigma_{12}\cos\alpha}{\varrho g r}.
\]
Je enger das Rohr ist, um so größer ist also die Kapillarwirkung.
Sie kann je nach Benetzungswinkel negativ sein
wie bei Quecksilber (α > 90°, Kapillardepression)
oder positiv wie bei Wasser
(α < 90°, Kapillaraszension).
© Günter Green
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15-Okt-2021