Die Entropie frequenzbandbegrenzter Zeitfunktionen
Eine auf Frequenzen ≤ B begrenzte Zeitfunktion kann nach dem Shannonschen
Abtastsatz ohne Informationsverlust durch äquidistante Abtastwerte in
Abständen ≤ 1/(2B) dargestellt werden.
Ein solcher Abtastwert hat im Mittel über n solcher Abtastungen Xν
die Entropie
äquidistante Abtastungen im Mindestabstand 1/(2B)
sind unabhängig voneinander.
Die Verbundwahrscheinlichkeit ist dann das Produkt der unbedingten Einzelwahrscheinlichkeiten:
Für die Entropie eines Abtastwertes gilt dann im Mittel:
Nehmen wir an, daß die Entropie eines beliebigen Abtastwertes unabhängig
vom Zeitpunkt gleich H(X) sei, dann ist
.
Die Entropie pro Zeiteinheit ist daher
Wir können hiermit die Kapazität pro Zeit eines bandbegrenzten gestörten
Kanals berechnen.
Dies soll an einem wichtigen Beispiel betrachtet werden.
Die Kapazität eines kontinuierlichen Kanals
bei additivem gaußschem Rauschen:
Die Kanalkapazität pro Zeiteinheit beträgt nach dem Gesagten
Hiernach ist die Kanalkapazität also proportional zur Bandbreite B des Nutzsignals.
Sie nimmt außerdem, jedoch schwächer, nämlich logarithmisch mit dem
Signal-Rausch-Leistungsverhältnis S/N zu
und kann dabei (in bit/sec) ein Mehrfaches der Bandbreite annehmen,
wie folgende linke Abbildung zeigt.
Wenn die Rauschleistung ein weißes Spektrum mit einer Rauschleistungsdichte n0 hat, dann ist
Die rechte Abbildung zeigt,
wie sich die Kanalkapazität C bei vorgegebener Rauschleistungsdichte n0
mit der Bandbreite B ändert.
Bei sehr niedrigem Signal-Rausch-Leistungsverhältnis erhöht eine größere Bandbreite die Kanalkapazität nicht.
Sie strebt, wie man bei
linearer Approximation des Logarithmus erkennt, gegen den Grenzwert
Die Kanalkapazität ist dann also nur noch durch mehr Signalleistung zu erhöhen.
© Günter Green
zurück
weiter
zurück zum Anfang
23-Sep-2018